Sehr geehrte Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Erziehungsberechtigte, sehr geehrte Lehrkräfte sowie Schulleiterinnen und Schulleiter,
vor 300 Tagen mussten wir Ihnen mitteilen, dass wir die Schulen in Schleswig-Holstein schließen, weil ein zuvor unbekanntes Virus und eine Pandemie in Europa wüten und unser aller Gesundheit bedrohen. Seit diesem Tag kämpfen wir in Schleswig-Holstein und in Deutschland gegen die Verbreitung des Coronavirus. Wir haben mit unzähligen Maßnahmen versucht, die Schäden in Grenzen zu halten, die die Pandemie unserem Bildungssystem zufügt. Schule ist ein besonders wertvoller Ort. Der Unterricht im Klassenverband dient nicht nur dazu, Wissen zu vermitteln. Schule ist ein sozialer Raum, ein Lernraum und ein Schutzraum. Selbst das beste Lernmanagementsystem, selbst die perfekte Videokonferenz können das Erlebnis gemeinsamen Lernens im Klassenraum nicht ersetzen. Daher habe ich immer wieder gesagt, dass unser Ziel stets so viel Präsenzunterricht für so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich war und ist.
Unser Ministerpräsident Daniel Günther hat es nach den Beratungen des gestrigen Tages aber sehr deutlich gesagt: Die Lage ist ernst.
Trotz aller Anstrengungen hat sich Covid-19 in den vergangenen Wochen und Monaten immer weiter ausgeweitet. Alle Experten sagen uns, dass das Infektionsgeschehen beunruhigend ist. Die Virusmutationen, von denen vor allem aus England berichtet wird, geben Anlass zu größter Besorgnis und eine wirkliche Verbesserung der Lage ist kurzfristig nicht abzusehen. Das bestätigen die Experten aus Medizin und Wissenschaft, mit denen wir ständig in Kontakt stehen. Wir werden uns die Entwicklungen weiter sehr genau ansehen und kontinuierlich unsere Maßnahmen an das aktuelle Infektionsgeschehen anpassen.
Vor dem Hintergrund dieser ernsten Lage haben Bund und Länder gestern unter anderem beschlossen, dass die Schulen in Deutschland bis Ende Januar als Orte des gemeinsamen Lernens grundsätzlich geschlossen bleiben. Die Summe aller einschneidenden Beschlüsse hat vor allem das Ziel, eine landesweite Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Woche zu erreichen, um dann mit Priorität wieder zu Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler zurückkehren zu können.
Vor diesem Hintergrund sind mir in dieser Situation folgende Punkte besonders wichtig:
In den Schulen wird eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1-6 angeboten.
Wir sichern die Abschlüsse für die Schülerinnen und Schüler und deshalb werden ab Montag die Abschlussjahrgänge entsprechende Unterrichts- und Vorbereitungsangebote in den Schulen in Präsenz erhalten. Dabei werden diese allerdings unter Einhaltung des Abstandsgebots und unter Beachtung des Hygienekonzepts unterrichtet und es gilt natürlich weiterhin die Maskenpflicht.
Alle anderen Schülerinnen und Schüler werden auf Distanz lernen. Ob nun durch digitale Stunden im Videochat, ob durch Lernmanagementsysteme oder auf anderem Wege. Diese Maßnahme ist zwar keine Alternative zum Präsenzunterricht, aber es geht jetzt darum, die Schäden für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler so gering wie möglich zu halten.
Ab 1. Februar 2021 werden wir zum Präsenzbetrieb in den Schulen zurückkehren, wenn das Infektionsgeschehen und die Beschlüsse von Bund und Ländern dies zulassen. Entscheidend dafür ist, dass wir landesweit den Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Woche unterschreiten. Wenn sich alle an die Regeln halten, ist dieses Ziel in Schleswig-Holstein erreichbar.
Dieses Schuljahr ist außergewöhnlich in der Geschichte unseres Landes. Aber es ist nicht das erste außergewöhnliche Schuljahr und es wird nicht das letzte sein. Und immer haben junge Menschen ihren Lebensweg gefunden.
Bisher sind wir in den Schulen in Schleswig-Holstein gut durch die Pandemie gekommen. Nur wenige Schulen hatten in den vergangenen Monaten Ausfälle. Die überwältigende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler hatte ein fast normales Schuljahr im Corona-Regelbetrieb. Die Schulen haben vor Ort unglaubliche Leistungen vollbracht und mit Kreativität und Empathie den Schülerinnen und Schülern viel Halt in dieser schwierigen Zeit gegeben. Auch müssen wir in der Schulentwicklung mit Blick auf das Distanzlernen noch weiter vorankommen: Das IQSH stellt ein Instrument zur Selbstevaluation zur Verfügung und wir prüfen, wie wir dies in den nächsten Wochen auch wissenschaftlich begleiten können. Das MBWK wird auch eine Abfrage zum Distanzlernen an den Schulen durchführen und die erreichte Qualität des Distanzlernens bewerten.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Prien
Liebe Eltern,
ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr! Es gibt bis jetzt keine Information darüber, wer die Notbetreuung in Anspruch nehmen kann. Ich gehe davon aus, dass es die Bedingungen sind, die bislang galten.
Wir werden morgen im Laufe des Tages nähere Angaben zu den kommenden Wochen machen. Bitte gucken Sie regelmäßig auf unsere Homepage!
Viele Grüße
Merrit Hinrichs
Schulleiterin